Garda-See - Dolomiten/Südtirol-Tour vom 13.06.2003 bis zum 29.06.2003

Diese Tour ist eine Kombination der "obligatorischen" Dolos-Tour in der 26. Kalenderwoche mit "BMW-Deutschland" (siehe Dolomiten-Tour 2002) und einer Tour zum Garda-See mit "meinen" Oldenburger Bikern. Die Garda-See-Tour ist passenderweise direkt vor die Dolos-Tour gelegt worden, so daß meine damalige Freundin Sylvia und ich nicht zwischen den Touren nach Hause mußten, sondern gleich in der Gegend bleiben konnten.

Die "Oldenburger" wollten die komplette Strecke mit dem Motorrad fahren, was für Sylvia und mich aber überhaupt nicht in Frage kam. Wie im Jahr davor war für mich sonnenklar, daß wir den Autoreisezug nehmen, dieses Mal aber wieder ab Bremen, weil's einfach näher ist und der Liegewagen ab Hildesheim im Jahr davor nicht so der Hit war. Für Sylvia als Sozia war die Entscheidung sowieso logisch, da eine Ninja ZX-9R nicht der ideale Reisetourer ist, mit zwei Personen erst recht nicht... Smiley

Alle Versuche, die "Oldenburger" zu überreden, mit uns Autoreisezug zu fahren, scheiterten. Meine Argumente und auch meine Berechnungen der tatsächlichen Kosten des Motorradfahrens (Autoreisezug ist definitiv billiger, rechnet es selber mal nach!) wurden schließlich mit dem Argument, Zitat: "Ein Motorradurlaub beginnt gemeinsam auf dem Motorrad am Startort!", Zitat Ende, vom Tisch gewischt. Smiley

Ok, dann eben nicht. Es wurde vereinbart, daß Sylvia und ich uns mit den Anderen am Garda-See treffen wollten...

Kurz vor Abfahrt entschloß sich Kai spontan, doch mit uns Autoreisezug zu fahren, auch, weil sein Rücken zu diesem Zeitpunkt Probleme machte und er nicht unnötig auf seinem Bike sitzen wollte. Es gab zwar ganz kurz etwas Trouble wegen der Kosten der Zwischenübernachtung auf dem Hinweg und so, aber das alles waren schlußendlich "Peanuts".

Bild Endlich ging's los. Da Kai sich doch recht spät entschlossen hatte, Autoreisezug zu fahren, hat er keinen Platz mehr ab Bremen bekommen, sondern mußte nach Hamburg fahren, war also schon im Zug, als wir diesen enterten. (Der Zug fährt ab Hamburg über Bremen und "Posemuckel" nach München-Ost) Im Zug dann das Übliche: Ein paar Bier ziehen und versuchen, bis München-Ost zu schlafen. Ich kann mir nicht helfen, aber ich kann in den Liegesitzen besser schlafen als im Liegewagen; sie sind einfach bequemer....

Bild In München-Ost angekommen, haben wir unsere Maschinen abgeladen und sind ein kleines Stück Richtung Ziel gefahren, um dann irgendwo ein Frühstück einzunehmen. Unterwegs mußte ich ein paar Mal mein Gepäck neu festzurren, da die Gepäckrolle irgendwie die Tendenz hatte, sich zu verselbständigen. Es dauerte doch ein paar Versuche lang, sie zur Kooperation zu bewegen. Zum Glück hatte ich Kai hinter mir, der mir immer rechtzeitig mitteilte, wenn diese Sche**-Rolle sich wieder losgerüttelt hatte. Die Ninja ist eben kein Reisetourer... Seufz! (siehe Bild rechts)

Als Route nahm ich die aus der 2001'er Dolos-Tour bekannte Strecke über Holzkirchen (Autobahn), Bad Tölz, Garmisch, Ammersattel, Plansee, Reutte, Hahntennjoch, Timmelsjoch und Jaufenpaß bis Bozen. Zwischendurch haben wir viele Pausen eingelegt, weil es der Sommer 2003 war, der bekanntlich einer der heißesten Sommer seit Wetteraufzeichnung war... Schwitz!

Kurz hinter Bozen standen wir dann vor der Entscheidung, ob wir weiter die von mir ausgewählte leckere Strecke durch die Berge fahren wollten, oder aber die deutlich schnellere Variante über die großen Bundesstraßen wählen sollten; es wurde nämlich so langsam spät und von Bozen hat's noch etliche Kilometer bis zum Garda-See...

Wir wählten die Bundesstraßen und brauchten trotzdem noch etliche Stunden bis zum Ziel, einem Appartementhaus eines Hotels in Gargnano am Westufer des Garda-Sees. Dort sind wir gegen 20 Uhr angekommen, haben zuerst das Hotel aufgesucht und versucht, Schlüssel für unser Appartement zu bekommen, da wir die anderen nicht angetroffen haben; die waren nämlich schon beim Abendessen im "Dorf" (so'n Handy ist eine klasse Erfindung). Mit viel "Hände- und Füßesprache" haben wir diesen Schlüssel bekommen, haben das Appartement geentert, uns geduscht (habe ich schon erwähnt, daß es sehr heiß war?) und sind dann auch ins "Dorf" zu den anderen, eine Kleinigkeit essen.

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Auf dem linken Bild sieht man von links nach rechts Alf, Molly, Kai und Michael; auf den mittleren Bild Sylvia, Lutz und Kirsten und auf dem rechten Bild die Hauptdarsteller des Abendessens! Smiley) Nach dem Essen brauchte ich nur noch zwei Bier, um wie ein Toter zu schlafen...

Unser Appartement bestand aus einem Doppelzimmer und einer Art Kinderzimmer mit zwei Betten, was natürlich für zwei erwachsene Biker mit ihrem ganzen Gerödel viel zu eng war. Da Sylvia und ich als Paar (selbstverständlich [grins]) das Doppelzimmer bezogen, sollten sich Kai und Michael in dieses kleine Kinderzimmer quetschen. Nach einer Nacht zog Kai jedoch in den Wohnraum des Appartements...

Die anderen wohnten eine Etage über uns. Wir haben unsere Tische und Stühle in deren Wohnraum gestellt, damit wir alle zusammen frühstücken konnten, denn das Frühstück mußten wir uns selber machen; kein Komfort eines Hotels! Nein, nein... Naja, und was wir dreckig machten, mußten wir natürlich auch wieder saubermachen, sprich: abwaschen! Aber das kennt man ja als selbständiger Mensch. (Oder?)

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An diesem ersten "richtigen" Tag vor Ort haben wir erstmal einen auf faul gemacht und den Ort Gargnano erkundet. Schließlich waren wir alle erst am vorigen Tag nach mehr oder weniger strapaziöser Anfahrt angekommen. Ja, auch die anderen hatten eine anstrengende Tour hinter sich und auch deren Ar*** tat weh, nur, zugeben wollte es niemand! Wir sind ja schließlich harte Biker! Smiley

Gegen Mittag sind dann aber Kai, Michael und Molly doch noch losgefahren, "ein Eis essen". Molly hatte wohl zu viele italienische Ducati-Fahrer gesehen und meinte, es ihnen nachzumachen, also nur in Shorts, T-Shirt und Turnschuhen fahren zu müssen, "ist ja schließlich warm". Immerhin trug er einen Helm...

Als die drei nach Stunden noch nicht wieder zurück waren, machten wir uns schon Sorgen und versuchten, einen von ihnen anzurufen, aber was nützen Handies, wenn man sie im Appartement liegen läßt? (Kopfschüttel...)

Irgendwann trudelten sie dann doch ein und erzählten eine ziemlich abenteuerliche Story von einem See, den sie für den Garda-See hielten, an dem sie jedoch keinen Ort namens Gargnano fanden. Beim irgendwann notwendigen Tanken kauften sie sich dann doch eine Karte von der Gegend und stellten fest, daß sie am Lago d'Iseo waren. Und sie hatten sich schon die ganze Zeit über die Insel im vermeintlichen Garda-See gewundert, weil dieser eigentlich keine Insel hat... Sie haben sich wohl in Salo verfahren, es gibt dort auch eine ziemlich unübersichtliche Ecke, wo man leicht falsch fährt, auch, weil die Beschilderung "leicht" konfus ist....

Sei es, wie es sei, Molly hatte jedenfalls einen richtig fetten Sonnenbrand.... (Leicht-hämisch-grins)

Am nächsten Tag, dem 16.06.2003, wollten wir unsere erste "größere" Tour durch die Gegend machen. Ich habe vorgeschlagen, eine Strecke zu erkunden, die mir mein Kumpel H-P vorgeschlagen hatte: Direkt im Ort Gargnano geht eine sehr kurvige Straße bis zum Lago d'Idro. Also nach dem Frühstück flugs die Maschinen gesattelt und los gings. H-P hatte nicht zu viel versprochen; die Strecke ist tatsächlich allererste Klasse! Zwischendurch haben wir an einem Stausee (dem Lago di Valvestino) pausiert. Was ich nicht mitbekommen hatte, war, daß Kirsten und Kai unterwegs bei einer Baustelle recht heftig ins Rutschen kamen, wohl auf Rollsplitt, was dort reichlich herumlag. Wie dem auch sei, Kirsten war recht wackelig auf den Beinen, so daß die beiden beschlossen, nicht weiter mit uns mitzufahren, sondern langsam zurück zum Appartement zu fahren.

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Wir Anderen sind aber weiter bis zum Lago d'Idro gefahren, haben dort etwas geplanscht, in der Sonne gebrutzelt und Gott einen lieben Mann sein lassen.

Hinter dem Lago d'Idro kommt man auf eine etwas größere Straße, die uns recht schnell wieder an die Nordspitze des Garda-Sees führte, vorbei am Lago di Ledro, der auch einen netten Eindruck auf uns machte. Wir haben uns aber nur kurz aufgehalten und sind dann weitergefahren. Laut meiner Karte gibt es eine Abkürzung etwas südlich von Limone, die, zumindest auf dieser Karte, zurück zum Garda-See führt. Also flugs runter von der Bundesstraße, quer durch ein paar Dörfer, wo man uns recht entgeistert ansah und locker einen Bergrücken hoch. Nach ein paar Kilometern kommt man durch einen Tunnel, der direkt auf einer Anhöhe weit über dem Garda-See endet. Das ist alles! Wofür die den Tunnel gebaut haben, hat sich uns nicht offenbart. Wohl für ein paar Geldsäcke, die dort oben ihre Finca haben. Wie dem auch sei, wir hatten einen atemberaubenden Anblick auf den Garda-See. Direkt dort enstand das Bild mit der Statue, die laut einer Inschrift auf einem daneben befindlichen Stein "Regina Mundi" heißt. Sollte jemand wissen, wofür das steht, möge er mich an seinem Wissen teilhaben lassen, ok? Smiley

So, die Karte hatte also fast recht: Wir waren zwar direkt am Garda-See, allerdings ein paar Hundert Meter zu hoch.... Also mußten wir die Strecke zurückfahren und dann die reguläre Straße nach Limone und dann nach Gargnano. Naja, so kamen wir zumindest in den Genuß, den Bergrücken wieder runter und durch die Dörfer mit den entgeistert schauenden Menschen fahren zu dürfen. Ist doch auch was. (mfg <- mega-fett-grins)

Abends hatten wir dann das Problem, daß unsere Stamm-Pizzeria (bei "Mamma") Ruhetag hatte. Also sind wir zwei Häuser weiter. Dort hat es uns aber nicht gefallen, wir waren "denen" wohl nicht fein genug, das Essen war auch nicht der Hit und den Balsamico zum Salat mußten wir uns auch praktisch erzwingen; freiwillig wollte "man" uns keinen geben. Als ob unsere Euros weniger wert waren als die der "feinen Pinkel"; immerhin speisten wir dort mit acht Leuten mit Vorspeise, Hauptgericht und Nachtisch, die Getränke obendrauf... Smiley

Bild Am nächsten Tag, dem 17.06.2003, hatten wir keine große Lust zu fahren, das Wetter war etwas unbeständig und es regnete immer mal wieder. Also haben wir den Tag irgendwie rumgebracht, waren mal am See oder lümmelten im Strandcafé herum. Wenn man mit acht Leuten unterwegs ist, ist auch so etwas selten langweilig... Smiley Das Bild links entstand auf dem Weg zum Abendessen, dieses mal natürlich wieder bei "Mamma"! (Wie das Restaurant hieß, weiß ich nicht mehr, aber die Chefin war so eine richtige liebe beleibte Frau, daß sie bei allen nur "Mamma" hieß...)

Bild Am nächsten Tag, dem 18.06.2003, stand wieder eine Tour auf dem Zettel. Wir wollten mal die Ostseite des Garda-Sees erkunden, ohne jedoch komplett obenrum fahren zu müssen. Also nahmen wir die Fähre von Toscolano nach Torri. Etwas weiter vor uns in der Schlange vor der Fähre standen zwei Motorräder mit deutlich norddeutschen Kennzeichen (BRA). Die dazugehörenden Fahrer haben doch etwas verdutzt dreingeschaut, als sie mit einem herzhaften "Moin Moin" angesprochen wurden. Wie sich herausstellte, hießen die beiden Sylvia und Bernd und kamen aus der Gegend von Großenmeer (welches, wie allgemein bekannt sein dürfte, bei Oldenburg liegt) und logierten etwas oberhalb von Gargnano an der leckeren Straße zum Lago d'Idro. Zufälle gibt's... Auch ein großer Zufall ist die Namensgleichheit dieses Paares, weil auch meine damalige Freundin Sylvia hieß und ich, wie bekannt sein dürfte, Bernhard heiße. Auch die beiden sind mittlerweile kein Paar mehr, was aber nichts miteinander zu tun hat, um gewissen Mißverständnissen von vornherein entgegenzutreten!

Auf der Fähre haben wir uns erstmal ausgiebig ausgetauscht, was Strecken und Erfahrungen angeht, man lernt ja schließlich nie aus. Auf dem Bild ganz rechts klöne ich mit Sylvia, während Alf oben rechts mit Bernd lässig an der Wand lehnt. Etwas weiter links zur Bildmitte steht Kai, links daneben paßt "meine" Sylvia auf, daß die Ninja nicht umkippt und ganz links lümmelt sich Kirsten lässig auf ihrem Bike.

Zu Sylvia habe ich übrigens heute noch Kontakt. An dieser Stelle also herzliche Grüße in Deine "Burg"! Smiley

Bild Auf der anderen Seite sind wir dann bis Garda gefahren, wo ich zu meinem großen Entsetzen erfuhr, daß ein Bummel durch die City von Garda geplant war mit ausgiebigem Shopping! Ägypten? Shoppen in dieser Mörderhitze und mit den Motorrad-Klamotten? "Die haben doch 'n nassen Lappen im Hirn!" dachte ich heimlich bei mir und beschloß, mich am Hafen von Garda auf eine Parkbank in den Schatten zu setzen und abzuwarten, bis diese "Fertigen" zurück vom shoppen sind! Wie ich fand, war das eine goldrichtige Entscheidung. Es gab ja soooo viel zu sehen im Hafen.... (siehe Bild links) Nach einiger Zeit tauchten die anderen schließlich ziemlich durchgeschwitzt wieder auf und faselten etwas von nächster Stadt und dort shoppen. Ich dachte, ich hock im Spargel. Ich habe zu Sylvia gesagt, daß ich nicht zum shoppen zum Garda-See gefahren bin, sondern zum Motorrad fahren und evtl. noch etwas sight-seeing!

Bild Also sind wir zwei auf eigene Faust los und haben den Garda-See südlich umrundet und an Stellen gestoppt und eine Pause gemacht, die uns gefiel. Für einigen Unmut hatte das natürlich schon gesorgt, auch weil ich nicht gerade für übergroße Diplomatie bekannt bin, aber ich bin nunmal nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere mich gerne hätten. (Ich habe übrigens ein T-Shirt mit exakt diesem Spruch drauf!) Das Foto rechts zeigt das Castello Scaligero in Simione.

Am nächsten Tag, dem 19.06.2003, haben Sylvia und ich einen Badetag eingelegt, es war einfach zu heiß und schon beim Anblick der Lederhose kam ich ins schwitzen! Smiley

Bild Abends bin ich dann alleine doch noch eine Runde zum Lago d'Idro hoch, eine Art Feierabendrunde. Die Strecke ist einfach zu lecker! Smiley Wie auf dem Foto sichtbar, waren meine Handschuhe jeden Tag von dieser abartigen Hitze so durchgeschwitzt, daß ich sie zum Trocknen in die Sonne legen mußte...

Am nächsten Tag, dem 20.06.2003, sind Sylvia und ich alleine los, weil die anderen einen "faulen" machen wollten und sich auch mental auf ihre Heimreise am kommenden Tag vorbereiten wollten, die ja auch immerhin wieder über knapp 1400 km und zwei Tage ging.

Zuerst sind wir "oben rum" zum Lago di Ledro gefahren, wo wir uns etwas in die Sonne gehauen haben. Danach sind wir zum Passo di Tremalzo gefahren und wollten diesen auch "überfahren", aber der Paß an sich ist gesperrt und nach Aussage eines dort angetroffenen Bikers auch nur noch mit Mountainbikes oder zu Fuß zu "bezwingen". In meiner Karte ist der Paß als "strada privata" gekennzeichnet, was immer dann der Fall ist, wenn eine Straße aus irgendwelchen Gründen gesperrt ist. Im Falle des Passo di Tremalzo soll es sich angeblich um eingestürzte Tunnel handeln. Die Cops sollen das alles auch nicht sehr witzig finden und häufiger kontrollieren. Ich habe nicht nachgesehen, deswegen kann ich das weder bestätigen noch dementieren. Vielleicht komme ich mal wieder dort hin und es ist auch vielleicht weniger los, dann schaue ich mal nach. Bis dahin: Ratloses Schulterzucken... Smiley

[Update 10.01.2012 ON:]

Wie ich dieser Tage (Stand: Januar 2012) erfahren habe, kann man sehr wohl den Passo di Tremalzo (mit dem Motorrad) befahren, am besten von Tremosine aus nord- und somit (Berg-) aufwärts. Allerdings ist ab ca. drei Kilometer hinter Tremosine der Paß für alle Arten von motorisierten Fahrzeugen gesperrt und man benötigt eine Sondergenehmigung dafür, die man aber bekommen soll, wenn man für mindestens zwei Tage in einer örtlichen Herberge logiert und dann einfach danach fragt. Allerdings wird man immer noch von den zahlreichen Mountainbike-Fahrern beschimpft, weil die

  1. den Paß als ihre "Spielwiese" ansehen
  2. die Sondergenehmigung "auf Tasche" ja nicht sehen können

Es sei allerdings darauf hingewiesen, daß die Strecke extrem schmal und teilweise sehr grob geschottert ist! Wer den Paß befahren will, muß sein Motorrad also richtig beherrschen können und reichlich Erfahrung mit unbefestigten Straßen haben!

[Update 10.01.2012 OFF]

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Aber oben erwähnter Biker gab uns noch den Tip, den Lago di Tenno mal genauer in Augenschein zu nehmen. Er gab uns eine recht genaue Beschreibung, weil meine Karte nicht allzu viel zu dem See sagen wollte... Smiley Also fuhren wir dort hin. Der See liegt wunderschön in einem schlecht zugänglichen Tal und hat eine wirklich wunderschöne türkisblaue Farbe. Leider muß man sehr viele Stufen hinuntersteigen, und das bei der Hitze und mit dem ganzen Gerödel. Ok, runter würde ja noch gehen, aber wir als clevere Kerlchen wußten, daß wir auch irgendwann wieder nach oben mußten. Also haben wir auf halbem Weg pausiert, kurz beratschlagt, und uns auch angesichts der fortgeschrittenen Zeit entschlossen, nicht bis ganz zum See zu kraxeln. Der Rückweg war leicht gefunden und abends gab es dann unser letztes gemeinsames Abendessen.

Ende der Garda-See-Tour...

...und Beginn der Dolomiten-Tour! Smiley (naja, gleich zumindest)

Am Samstag, den 21.06.2003 wollten Sylvia und ich locker nach dem Frühstück los. Die anderen wollten sogar noch vor dem Aufstehen los, was aber nicht klappte, da sie nicht auf den Hof des Hotels kamen, wo die Motorräder standen. Dieser war über Nacht grundsätzlich abgesperrt, was wir aber nicht wußten, da wir noch nie so früh an die Maschinen wollten. Als wir zwei aufstanden, merkten wir, daß die anderen immer noch im Lande waren, und mehr oder weniger ratlos herum standen. Wir sind dann alle zusammen zum Hotel. Wir haben natürlich mehrmals versucht, jemanden in dem Hotel anzurufen, es ging aber niemand ran, obwohl es bereits deutlich nach sieben Uhr morgens war. Erst nach längerem lauten Rufen kam ein Gast des Hotels und sperrte auf, da Gäste offensichtlich einen Schlüssel für das Hoftor haben. (Warum hatten wir dann keinen, obwohl wir im weitesten Sinn auch Gäste des Hotels waren??)

So kam es, daß die anderen auch viel später losfuhren als geplant. Kai ist mit den anderen bis München-Ost gefahren, da am Samstag abend sein Zug zurück ging. Wie ich erfahren habe, war er viel zu früh in München, da die anderen natürlich, um Zeit zu sparen, fast ausschließlich Autobahn fuhren. Sylvia und ich haben meine Maschine dann auch vom Hof geholt und haben danach erstmal in aller Ruhe gefrühstückt.

Bild Nach dem Frühstück fuhren wir das kurze Stück vom Garda-See nach Wolkenstein im Grödner-Tal, um uns dort mit "BMW-Deutschland" zu treffen. Unterwegs in einem größeren Ort habe ich doch tatsächlich einen vor mir eiernden Golf überholt, obwohl es dort ein Überholverbot gab. Prompt stand ein Mitglied der "Rennleitung" hinterm nächsten Haus und pfiff wie wild auf seiner Trillerpfeife. Da ich nicht sofort wenden konnte, um zu ihm zu fahren, fuhr ich ein paar Meter weiter, bis ich auf eine Hofauffahrt fahren, dort wenden, und dann auf dem Rad/Fußweg zu ihm zurückfahren konnte. Das hat den guten Mann schon sichtlich erregt. Ich habe erstmal locker den Helm abgesetzt und ihm mit ausgesuchter Höflichkeit klar gemacht, daß ich nicht früher wenden konnte. Ok, das hat er kommentarlos geschluckt. Dann meinte er aber, ich hätte im Überholverbot überholt und er wolle meine Papiere sehen. Klar, konnte er, hat man(n)/frau ja schließlich auf Tasche. Ich habe ihm, immer noch mit ausgesuchter Höflichkeit erklärt, daß der Golf-Fahrer offensichtlich nicht wußte, wohin er wollte, weswegen ich ihn, um ihm den Druck eines hinter ihm Wartenden zu nehmen, überholte. Ich konnte geradezu merken, daß der Polizist mit seiner vorgefertigten Meinung, ein Ninja-Fahrer sei ein hirnloser Raser, nicht mehr ganz in mein Profil paßte. Schließlich bin ich nicht mehr ganz der Jüngste und unterm Helm kamen auch genug graue Haare zum Vorschein. Also ging er um die Maschine herum, bestaunte die Gepäckbefestigung und, am Heck angelangt, meinte er nur, daß in Deutschland das überholen im Überholverbot bestimmt auch verboten sei. "Aber bestimmt", sagte ich nur, woraufhin er mir meine Papiere mit den Worten "Dann noch eine gute Fahrt" zurückgab.

Puh, war ich erleichtert! Ich kann mich an Stories erinnern, wo bei solchen Aktionen locker ein paar hundert Euro den Besitzer wechselten. Aber, wie oben geschrieben, so ganz von der Hand zu weisen waren meine Argumente auch nicht, er war alleine, ich hatte eine Sozia dabei und war offensichtlich auch ein etwas gesetzterer älterer (vernünftigerer) Mensch. Sei es, wie es sei, ich kam ohne Strafe davon! Und den Ort, bzw. die Stelle im Ort, merkte ich mir!! Smiley

Auf unserem Weg zum Grödner-Tal mußten wir den Passo Sella überqueren, was an einem Samstag Ende Juni nicht wirklich Spaß macht! Es ist dann einfach zu voll, um richtig fahren zu können und es sind auch viel zu viele Kranke dabei, die nur darauf aus sind, ihr bißchen Rest-Hirn auf dem heißen Asphalt zu grillen. Also haben wir es etwas ruhiger angehen lassen und auf dem Sella auch ausgiebig Pause gemacht; wir hatten ja auch noch sooooo viel Zeit....

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Beim Elmar angekommen, waren wir dann auch erwartungsgemäß die ersten, bezogen unser Zimmer und lümmelten ansonsten nur faul in der Gegend herum. Zum Fahren hatten wir keine Lust, wir haben uns lieber die Sonne auf den Bauch scheinen lassen... Smiley

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Abends trudelte dann auch der Peter mit seinem Dickschiff (BMW LT) ein, so daß wir nicht mehr ganz so einsam waren... Smiley (siehe Bild oben rechts)

Am nächsten Tag, dem 22.06.2003, haben wir lediglich eine kleine Tour durch den Rosengarten unternommen, es war ja Sonntag und an Wochenenden ist einfach zu viel los in den Dolos! Man kommt kaum dazu, den Gasgriff zu betätigen, sondern ist nur damit beschäftigt, Busse, Wohnmobile und Wohnwagengespanne zu umzirkeln. Leute, habt ihr nichts anderes vor? Gibt es nicht irgendwo eine nette kleine Autobahn, die ihr zuparken könnt? Seufz...

Zurück im Hotel tat Peter dann auch gleich ein kleines Malheur an seiner LT kund: Der Schalthebel war gebrochen und es war nur möglich, den ersten Gang einzulegen... Smiley

Bild So mußten wir also am Montag, 23.06.2003, nach Bozen, zu der mittlerweile gut bekannten BMW-Vertretung. Da mittlerweile noch zwei/drei andere von "BMW-Deutschland" eingetroffen waren, fuhr also eine kleinere Gruppe mit mäßigem Tempo (eine LT schafft im ersten Gang nicht viel mehr als 60 km/h) nach Bozen und spielten etwas Verkehrsbehinderung. Die Werkstatt o.g. BMW-Vertretung in Bozen ist uns schon durch suboptimalen, sprich: stark verbesserungsbedürftigen, Service hinreichend bekannt, so daß wir ganz kleine Brötchen backen mußten, damit sie Peters Maschine noch am selben Tag reparierten. Sie haben es aber im Laufe eines kompletten Tages hinbekommen. Derweil haben wir einem nahegelegenen Cafe den Umsatz des Lebens beschert.... Smiley ...und in der Bruthitze dieser Sch***-Stadt geschwitzt. Habe ich schon mal erwähnt, daß ich normalerweise einen großen Bogen um Bozen mache?

Am nächsten Tag, dem 24.06.2003, konnten wir dann endlich mit der jetzt kompletten Mannschaft unsere erste Tour starten. Sie führte über den Passo Rolle, den Passo Brocon und diverse Zwischenstationen zum Lago di Caldonazzo, wo wir uns mit Heinrich treffen wollten und etwas baden wollten, weil's so schön warm war. Heinrich war schon vorgefahren, weil er direkt baden wollte, ohne längere Tour.

Als wir ankamen, wandelte sich der bis dahin wunderschöne Tag in einen heftigen Platzregen, der einfach nicht aufhören wollte. Also nichts mit baden... Smiley

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Irgendwann beschlossen wir, nicht mehr das Ende des Regens abzuwarten, sondern langsam zurück zum Hotel zu fahren. Als wir uns dem Passo Manghen näherten, klarte das Wetter aber auch schon wieder auf, die Sonne vertrieb die Wolken und es war wieder der sonnige Tag wie morgens. So schnell kann sich in den Bergen das Wetter ändern. Du fährst eine Ecke weiter, und es sieht ganz anders aus.... tse tse tse

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Im Hotel angekommen, stellte ich fest, daß ich einen "Schwarzfahrer" an Bord hatte (siehe unteres rechtes Bild), der sich auch nicht durch gutes Zureden entfernen lassen wollte. Und wehtun wollte ich dem Tierchen auch nicht, also ließ ich es, wo es war...

Am nächsten Tag, dem 25.06.2003, lag die Stilfser-Joch-Tour an. So gerne ich auch mit den anderen fahre, aber diese (Tor-) Tour wollte ich mir und meiner Sozia denn doch nicht antun. Die Jungs fahren das Stilfser-Joch grundsätzlich "runter", und da ich für zwei Leute bremsen mußte, habe ich gekniffen. Ich bin dann mit Sylvia über den Giau und den Falzarego zum Würzjoch gefahren, um dort lecker "Spaghetti Agio Olio Peperonchini" zu essen! Mjamm, mjamm... Smiley

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Nach dem Essen und einigen großen Apfelschorlen sind wir dann gemütlich "heimwärts" gefahren. Wir waren zum Glück recht früh zurück, weil abends ein ordentliches Gewitter mit allem drum und dran über Wolkenstein niederging...

Bild Am nächsten Tag, dem 26.06.2003, sind wir morgends vor dem Frühstück die Runde zum Grödner hoch gefahren, auf einen Cappuccino. Die anderen machen das jeden Tag, ich habe jedoch fast immer verzichtet, weil das Frühstück dann immer etwas hektischer ausfällt und ich sehr gerne in aller Ruhe frühstücke...

Ansonsten haben wir an dem Tag nicht allzu viel gemacht, so ein "day-off" ist auch mal ganz nett... Smiley

Am nächsten Tag, dem 27.06.2003, lag die Passo Rest Tour an. Über die üblichen Wege ging es über den Passo Pordoi (dort entstand das Foto mit den "33 tornanti"), den Passo Duran, Pieve di Cadore und etliches andere zum Passo Rest. Hinter dem Passo Rest wollten wir in Tramonti nur kurz rasten, aber uns überraschte ein heftiger Regenguß. Also blieben wir etwas länger.

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Aber auch hier mußten wir schließlich los, weil wir noch etliche Kilometer vor uns hatten. Leider hatte ich meinen Helm etwas unglücklich gelagert, so daß der untere Rand total durchnäßt war. Da aber auch hier nach einigen Kilometern wieder strahlender Sonnenschein angesagt war, trocknete alles recht schnell ab und wir konnten noch nett und mit trockenen Klamotten um die Kurven brettern.

Kurz vor Longarone legten wir noch eine kurze Rast ein, wo wir durch Zufall eine etwas abenteuerlich aussehende Brücke über die Schlucht entdeckten. Niemand hat nachgesehen, was auf der anderen Seite lag, ich mit meiner Höhenangst eh nicht!

Am nächsten Tag, dem 28.06.2003, war auch schon Abschied nehmen angesagt. Ich weiß jetzt nicht mehr, warum, aber Sylvia und ich sind alleine losgefahren. Zuerst sind wir ein kleines Stück den Grödner hoch, um ein Foto zu machen, dann sind wir über die üblichen Wege (siehe Anfang des Berichts, nur "andersherum" Smiley) zurück nach München-Ost gefahren. Da wir viel Zeit hatten, haben wir auch an allen Ecken und Enden Rast gemacht und uns einiges angesehen, z.B. das Kloster Ettal.

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Bild Bild In München-Ost haben wir dann wieder Sylvia und Bernd getroffen, die auch an diesem Samstag mit dem Autozug nach Hause fahren wollten. Wir haben zusammen etwas gegessen und ein/zwei Bier zusammen genommen, dann mußten wir auch schon die Motorräder aufladen und es ging in den Zug.

Nach einer "tollen" Nacht im Autozug kamen wir früh morgens in Bremen an und haben die Motorräder abgeladen. Auch hier trafen wir wieder auf Sylvia und Bernd. Auf dem linken Bild im Vordergrund kann man Sylvia in voller Montur sehen, wie sie darauf wartet, ihre Maschine vom Zug zu fahren. Auf dem rechten Bild steht dann meine Ninja, noch festgezurrt....


Ja, das war der Bericht zu dieser Tour. Gesamtstrecke wird wohl knapp 4500 km, ohne Zugfahrt, gewesen sein....

Nun noch, für alle, die auch mal dorthin möchten, die Anschrift des Hotels:

Hotel Malleier
Cirstr. 58
I-Selva di Val Gardena
Tel.: +39 0471 795296
Fax.: +39 0471 794364
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Zuletzt bearbeitet: 06.03.2012  bt

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